Wirtschaft und Gewerbe
Bis zum Jahr 2000 war die Hohenlockstedter Wirtschaft geprägt von Handwerk und verarbeitendem Gewerbe. Es gab seinerzeit zwölf „Verarbeitungsbetriebe“ mit insgesamt ca. 700 Beschäftigten und dreiunddreißig Handwerksunternehmen mit ca. 220 Beschäftigten. Ab dem Jahr 2000 veränderte sich dies zugunsten einer Unternehmensstruktur, die geprägt war durch einen Großbetrieb (Pohl-Boskamp) und zahlreiche kleinere und mittlere Betriebe mit weniger als einhundert Beschäftigten. Und auch die Schließung der Bundeswehrkaserne „Hungriger Wolf“ im Jahre 2004, von der über 700 Soldaten und fast 200 Zivilbeschäftigte betroffen waren, wirkte sich durch den Kaufkraftverlust auf Wirtschaft und Gewerbe aus.
Heute - im Jahre 2018 - weist das örtliche Handwerk ein relativ breites Branchenspektrum auf und im Handels- und Dienstleistungsbereich gibt es nach der Schließung der Zweigstelle der HypoVereinsbank im Jahr 2015 noch zwei Geldinstitute (Sparkasse Westholstein und Volksbank/Raiffeisenbank) und vier SB-Einkaufsmärkte (Aldi, Sky, Netto und Penny). Dies ist ein absolut ausreichendes Angebot, welches durch den jeweils dienstags stattfindenden Wochenmarkt noch verstärkt wird.
Im 198 ha großen Gewerbe- und Freizeitpark „Hungriger Wolf“ wurden alle ehemaligen bundeseigenen Grundstücke an private Nutzer verkauft. Der „Hungrige Wolf“ - einerseits verkehrsgünstig an der B 77 gelegen, andererseits aber an keine Autobahn angebunden - beherbergt nunmehr neben dem Flugplatz des Itzehoer Luftsportvereins, der Beobachtungsstelle des Deutschen Wetterdienstes und der Verkehrsakademie Nord einundzwanzig Firmen, die insgesamt etwa 130 Arbeitsplätze geschaffen haben.
Wie viele Betriebe in welcher Größenordnung derzeit in Hohenlockstedt existieren, ist am ehesten aus einem finanziellen Aspekt, nämlich dem der Gewerbesteuerzahlung, zu erkennen. Nach der Kalkulation des Haushaltes für das Jahr 2017 zahlen
404 Betriebe keine Gewerbesteuer (2013: 355),
22 Betriebe bis zu 1.000 € (2013: 24),
63 Betriebe zwischen 1.001 € und 10.000 € (2013: 51),
20 Betriebe zwischen 10.001 € und 100.000 € (2013: 18) und
3 Betriebe über 100.000 € (2013: 1).
Insofern gibt es derzeit 512 Betriebsstätten in Hohenlockstedt (2013: 449).
An diesen Zahlen kann man erkennen, dass der wirtschaftliche Aufschwung nicht an Hohenlockstedt vorbeigegangen ist.
Die CDU wird weiterhin die Entwicklung der Gemeinde zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort unterstützen. Hierzu gehört u. a., durch die Aufstellung eines Bebauungsplanes (Nr. 26) eine bedarfsgerechte und wirtschaftlich effiziente Nutzung der Grundstücke im Gewerbe- und Freizeitpark „Hungriger Wolf“ zu ermöglichen. Weiterhin soll die Wirtschaftsstruktur durch Gewerbeflächenvorsorge gestärkt werden. Die CDU steht insofern voll und ganz hinter dem Beschluss der Gemeindevertretung vom 12.10.2017, durch ein sachkundiges Planungsbüro ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept erstellen zu lassen. Auch wird die CDU mit dem Gewerbeverein Hohenlockstedt und Umgebung e. V. in Bezug auf Möglichkeiten einer besseren Vermarktung (Standortmarketing) von zur Verfügung stehenden Gewerbeflächen in engem Kontakt bleiben. Sich in der Nähe des Ortszentrums befindende Industrieflächen sollten - sobald sich die Gelegenheit hierzu ergibt - umgewandelt und für Wohnen und kleinere Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe genutzt werden. Dies würde das Image Hohenlockstedts als „Ort der kurzen Wege“ steigern.
Hohenlockstedt gehört nicht unmittelbar zur Metropolregion Hamburg. Die CDU vertritt aber nach wie vor die Auffassung, dass unsere Gemeinde in den kommenden Jahrzehnten als Industrie-/Gewerbestandort zunehmende Bedeutung erlangen könnte, insbesondere wenn die wirtschaftlichen Ausdehnungskapazitäten im Kreis Pinneberg und im südlichen Kreis Steinburg ausgeschöpft sein werden. Die bereits angesprochene Erstellung eines Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes ist daher ein erster und wichtiger Schritt, um unseren Ort nicht seiner potentiellen wirtschaftlichen Zukunftschancen zu berauben.
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