CDU-Zukunftsplan Hohenlockstedt 2030 plus - Teil 7

14.08.2018

Tourismus

Die Gemeinde Hohenlockstedt gehört sicher nicht zu den klassischen Feriengebieten Schleswig- Holsteins. Gleichwohl bieten sich Hohenlockstedt und das Umland als Teil der mittelholsteinischen Geest und des Naturparks Aukrug wegen seiner Naturraumausstattung und landschaftlichen Schönheit, seiner historischen Sehenswürdigkeiten und des Freizeit- und Kulturangebotes für einen aktiven Urlaub ländlicher Prägung an. Hohenlockstedt ist aufgrund verschiedener Angebote für unterschiedliche Zielgruppen interessant. Hierzu gehören u. a.:
-  das Naturbad Lohmühle. Dieses ist ein offizielles Badegewässer. Die reizvolle Lage und die gute Wasserqualität machen dieses Naturbad zu einem echten Anziehungspunkt für Besucher und auch als Veranstaltungsort besitzt der Lohmühlenteich eine große Attraktivität.
-  die Reitsportmöglichkeiten. Diese haben sich im Rahmen des Modellprojektes „Reiterfreundliche Region Grüne Mitte Holstein“ sehr gut entwickelt. Das Angebot umfasst mehrere Reiterhöfe mit eigenen Pferden, Pensionspferdehaltung, Urlaub auf dem Bauernhof und Reiterferien kombiniert mit Reitunterricht.
-  das Freizeitangeln. Die Teichanlage Knutzen im Ortsteil Springhoe bietet für Sportfischer und Freizeitangler ein Naturerlebnis mit Aussicht auf eine schmackhafte Beute.
-  das Heimatmuseum. Im ehemaligen Pumpenhaus am Wasserturm wird unter der Leitung des Vereins für Kultur und Geschichte von Hohenlockstedt e. V. die Ortsgeschichte Hohenlockstedts dargestellt und als zusätzlicher Schwerpunkt an die Aktivitäten der „Finnischen Jägerbewegung“ in Hohenlockstedt erinnert. Daneben finden auch diverse Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen statt.
-  der Flugplatz „Hungriger Wolf“. Diese Anlage wird vom Itzehoer Luftsportverein betrieben und ist durch ihre ursprüngliche Nutzung als Bundeswehrflugplatz, eine hervorragende Infrastruktur und ein vielfältiges Luft-/Flugsportangebot (Motorflug, Gyrocopterfliegen, Ultraleichtfliegen, Drachenfliegen, Fallschirmspringen) eine der attraktivsten in Schleswig-Holstein. Seit einigen Jahren finden auf dieser Anlage auch Großevents (z. B. Wolfsmeile und Mittelalterliches Phantasie Spectaculum) statt, die sich zwischenzeitlich zu Zuschauermagneten entwickelt haben.
-  das Ausstellungshaus „M.1“. Dieses Ausstellungshaus mit integriertem Café befindet sich in einem historischen Gebäude, das von der Arthur-Boskamp-Stiftung verwaltet wird. Präsentiert werden dort Werke aus verschiedenen Sparten der zeitgenössischen Kunst, Fotografie, Skulptur, Malerei, Videokunst und Installation.
-  der Wasserturm. Es besteht die Möglichkeit, den im Jahre 1900 erbauten und unter Denkmalschutz stehenden Wasserturm zu besteigen und aus einer Höhe von ca. achtzehn Metern den Blick über die umliegende Geestlandschaft zu genießen. Es werden auf Wunsch auch Trauungen im Wasserturm vorgenommen.
-  die „KäseStraße Schleswig-Holstein“. Der im Jahre 1998 gegründete Verein „KäseStraße Schleswig-Holstein e. V.“ ist ein Zusammenschluss von fast 40 Betrieben, die in Hofkäsereien die Tradition der bäuerlichen Herstellung von über einhundert Käsesorten pflegen. Die „KäseStraße“ führt durch alle Regionen Schleswig-Holsteins und ist in Hohenlockstedt durch den „meierhof Möllgaard“ mit der Spezialität Rauchkäse vertreten.

Insgesamt gesehen bietet Hohenlockstedt durch eine reiche Naturraumausstattung mit einer vielfältigen Landschaftskulisse und erlebbaren Dorfstrukturen günstige Voraussetzungen für eine aktive Tages- und Wochenenderholung sowie für eine typisch ländliche Ferienerholung.

Zur gästefreundlicheren Vermarktung des touristischen Angebotes haben sich fünf Partner (Meierhof Möllgaard, Fischzucht Knutzen, Bernd`s Kartoffelhof, Lichtzentrum SaSha und das Museum am Wasserturm) unter dem Motto „Hohenlockstedt erleben“ zusammengetan, die für Vereins- oder Betriebsausflüge, Reisegruppen oder Fahrradtourismus interessant gestaltete Programme mit Betriebsführungen, Verkostungen und Genuss-Mahlzeiten anbieten.

Der Tourismus gehört zu den bedeutendsten Wirtschaftsbereichen. Auf Bundesebene stellte dieser Sektor im Jahre 2014 einen Wert von insgesamt 241,1 Mrd. Euro dar. Der Anteil Hohenlockstedts
hieran ist - obwohl touristisch durchaus attraktiv - jedoch verschwindend gering. Die Gemeinde und ihr Umland gehören nicht zu den „gewachsenen“ Tourismusregionen und können daher lediglich an bestehende Strukturen anknüpfen. Dabei sollte der Schwerpunkt auf die Verzahnung von Tourismus und Naturschutz gelegt werden mit dem Ziel, eine intakte Natur erleben und genießen zu können.

Dies bedeutet aus Sicht der CDU, dass das touristische Potential nur in einer umweltschonenden Form genutzt werden darf. In naturnahen Räumen ist wegen des ökologischen Wertes grundsätzlich der Natur das Vorrecht einzuräumen.

Unter diesem Gesichtspunkt sind u. a. folgende Handlungsfelder denkbar:
-  Wanderer sollten die Möglichkeit haben, Ausgangs- und Endpunkt ihrer Wanderung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
-  Der „Urlaub auf dem Bauernhof“, bei dem man den Alltag auf dem Hof hautnah miterleben und sich selbst beteiligen kann, sollte durch begleitende Angebote interessanter gestaltet werden.
-  Zielgruppenspezifische Angebote, wie Landschulwochen für Schulklassen auf dem Bauernhof oder Abenteuercamps für Kindergruppen, sollten entwickelt werden.
-  Es sollte ein Abstellplatz für Wohnmobile geschaffen werden.
-  Das Angebotsspektrum auf der Gemeindehomepage (www.hohenlockstedt.de) sollte erweitert und deutlicher herausgehoben werden. Ein diesbezüglicher erster Schritt ist der zwischenzeitlich bereits erfolgte Hinweis auf den im Jahre 2015 hergestellten Imagefilm „Hohenlockstedt – historisch, kulinarisch, sympathisch“, der die wichtigsten kulturellen, gewerblichen und gesellschaftlichen Entwicklungen darstellt.

Eines dürfte jedoch klar sein:  Auch bei einer positiven Entwicklung wird Hohenlockstedt in Zukunft keine herausragende Fremdenverkehrsregion sein.