Seit dem Jahr 1986 gab es in Hohenlockstedt einen Seniorenbeirat. Die Zusammenarbeit in diesem Gremium und zwischen diesem Gremium und der „Politik“ war viele Jahre sehr gut. Die Problematik begann bei der Neuwahl im Jahre 2018, als nicht genügend Kandidatinnen und Kandidaten zu gewinnen waren, die bereit waren, im Seniorenbeirat aktiv mitzuwirken. Somit wurde die vorgeschriebene Anzahl von neun Mitgliedern nicht erreicht, der Seniorenbeirat trat seine Amtszeit mit sieben Mitgliedern an. Eine Nachrückerliste gab es nicht. In der Folgezeit traten vier Mitglieder zurück, so dass das Gremium nur noch aus drei Mitgliedern bestand. Damit war es nicht mehr beschlussfähig, da nach der Satzung bei Beschlüssen mindestens fünf Mitglieder anwesend sein müssen. Hinzu kamen Unstimmigkeiten zwischen diesen drei Personen, von denen eine Person ihre Mitarbeit komplett ruhen ließ. Letztlich führte dieser Zustand dazu, dass in der Sitzung der Gemeindevertretung am 27.03.2024 beschlossen wurde, die Satzung für den Seniorenbeirat aufzuheben und die Funktion eines/einer Beauftragten für Seniorinnen und Senioren der Gemeinde Hohenlockstedt einzurichten. Bei der anschließenden Ausschreibung dieser Funktion gab es vier Bewerbungen und die Gemeindevertretung beschloss in ihrer Sitzung am 29.05.2024, Herrn Michael Hintze das Amt des Beauftragten für Seniorinnen und Senioren der Gemeinde Hohenlockstedt zu übertragen und Frau Rita Sladek und Frau Elisabeth Steinhagen-Kölbl zu seinen Vertreterinnen zu ernennen. Die Norddeutsche Rundschau berichtete in ihrer Ausgabe am 21.06.2024 hierüber wie folgt:
Offene Ohren - Ein neuer Beauftragter für die Älteren
Michael Hintze ist Hohenlockstedts neuer Seniorenbeauftragter
Gar nicht lange suchen musste der aus Vertretern der politischen Gremien bestehende Arbeitskreis in Hohenlockstedt nach neuen Seniorenbeauftragten, die künftig die Interessen der Senioren vertreten und ihnen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. „Unsere Werbung in der Zeitung, mit Flyern und durch Mundpropaganda war von Erfolg gekrönt“, freute sich Dieter Thara, stellvertretender Bürgermeister. Er stellte Michael Hintze als neuen Seniorenbeauftragten sowie als dessen Stellvertreterinnen Elisabeth Steinhagen-Kölbl und Rita Sladek vor.
„Wir sind uns untereinander eigentlich noch fremd, aber wir sind uns einig, dass wir erst einmal die Kommunikationswege im Ort nutzen sollten“, sagte Rita Sladek. Die 63-Jährige verfolge mit ihren Mitstreitern das ehrgeizige Ziel, für ältere Menschen einen Ort der Gemeinschaft zu schaffen. „Wir wollen Menschen erreichen, die vor der Schwelle zur Vereinsamung stehen“, kündigte die Hohenlockstedterin an. Aus Gesprächen wisse sie, dass gerade ältere Menschen sich oft die Frage stellten, ob denn zum Beispiel der Sportverein noch etwas für sie wäre oder es überhaupt für sie irgendwo Angebote gäbe. „Diesen Fragen und Situationen wollen wir etwas entgegensetzen“, sagte Sladek. Sie betonte, dass sie das Ziel verfolge, den Senioren jeden Tag am gleichen Ort zur gleichen Uhrzeit etwas anzubieten.
Diese Regelmäßigkeit überzeugte auch Elisabeth Steinhagen-Kölbl. Es sei gerade für ältere Menschen doch wichtig, dass sie sich jeden Tag auf etwas freuen könnten. „Viele Jahre wurde hier in Hohenlockstedt auf die Jugend geschaut, jetzt gucken wir mal auf die Senioren“, so Sladek, die überhaupt Menschen jeden Alters ansprechen möchte, sich ehrenamtlich und aktiv mit neuen Ideen für die Senioren in Hohenlockstedt zu engagieren.
Die derzeitige Sachlage rund um die ältere Generation verändern will auch Michael Hintze. Der 66-Jährige sagte: „Menschen aus der Einsamkeit zu holen, war meine Motivation, hier mitzuwirken.“ Er wolle zunächst einmal Kontakte zu Menschen, Vereinen und anderen Institutionen im Ort und in den umliegenden Dörfern knüpfen. „Natürlich wird es eine Weile dauern, bis alle wissen, dass wir für die ältere Generation da sind“, räumte Hintze ein. Er zeigte sich dankbar über die von Dieter Thara zugesagte Unterstützung. „Natürlich lassen wir euch nicht alleine - habt keine Hemmungen, um Hilfe zu bitten“, richtete Thara eine klare Botschaft an die „Neuen“, über die sich auch Bürgermeister Wolfgang Wein freute. „Die Vorgeschichte mit dem vorherigen Seniorenbeirat lief bekanntlich ja alles andere als optimal und ist sogar ein wenig aus dem Ruder gelaufen“, erklärte Wein und fügte hinzu: „Es kann also nur besser werden.“
Wer seine Ideen einbringen möchte, kann sich bei Jana Nölting im Rathaus unter 04826/3016 melden.
Kristina Mehlert/Norddeutsche Rundschau
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