Der Bau- und Umweltausschuss hatte in seiner Sitzung am 07.05.2019 beschlossen, dass im Rahmen der Realisierung des Verkehrskonzeptes eine Ortsbegehung durchgeführt werden soll. Dazu wurde der Ort in fünf Bereiche aufgeteilt, die von Vertretern der vier Fraktionen begangen wurden. In den Dorfschaften ist dies durch die Ortsbeiräte geschehen. Die bei der Begehung gewonnenen Eindrücke bzw. festgestellten Mängel wurden schriftlich festgehalten und teilweise durch Bilder dokumentiert. Der Vorsitzende des Bau- und Umweltausschusses, Frank Ritter (CDU), hatte die Straßenzustandsberichte sodann ausgewertet, in einer 52-seitigen Übersicht zusammengestellt, in Kategorien eingeteilt und mit Prioritäten versehen. In einem weiteren Schritt hatte das Ausschussmitglied Udo Bujack (CDU) eine Zuordnung aller durchzuführenden Maßnahmen in Bezug auf die Zuständigkeit bzw. weitere Veranlassung (Bauhof, Anmeldung beim Wegeunterhaltungsverband, Ordnungsamt, Grundstückseigentümer, Vergabe an Fremdfirmen, Aufnahme in das Mittelfristige Investitionsprogramm usw.) vorgenommen. Derzeit sind bereits einige Mängel abgestellt worden, bei anderen wurden Maßnahmen hierzu in die Wege geleitet.
Am 30.06.2020 fand in dieser Angelegenheit ein Pressetermin statt. Dabei verschaffte sich der Mitarbeiter der Norddeutschen Rundschau vor Ort selbst ein Bild von diversen Mängeln und berichtete über die Hohenlockstedter Aktion wie folgt:
143 Mängel: Politik reagiert - Bericht über Straßenzustand im Bau- und Umweltausschuss erstellt/Gemeinde will Schäden beheben
Schiefe und verschmutzte Straßenschilder, Pflasterschäden in der Alexanderkoppel, brüchiger Straßenasphalt in der Gleiwitzer Straße, schlechte Rinnstein-Pflege in einigen Ortsbereichen: 143 Mängel an Straßen, Wegen und Plätzen haben Mitglieder der vier Hohenlockstedter Gemeinderatsfraktionen und der Dorfschaften bei Rundgängen durch den Ort festgestellt. Nach und nach sollen die Mängel abgestellt werden. Das hat sich der Bau- und Umweltausschuss vorgenommen, dessen Vorsitzender Frank Ritter (CDU) aus den gemeldeten Schäden einen Straßenzustandsbericht zusammengestellt hat. Anschließend hat der Ausschuss festgelegt, was am Dringendsten erledigt werden muss. „Die Zahl 143 hört sich viel an, trotzdem haben wir ein gepflegtes Ortsbild“, betont Ritter. Es gebe zahlreiche Gemeinden mit größeren Problemen.
Von den aufgelisteten Mängeln soll der Bauhof Kleinigkeiten sofort erledigen, sagt der Ausschussvorsitzende. Als Beispiele nennt er die Säuberung von Ortsschildern. Für andere Schäden würden Fachfirmen beauftragt oder sie würden den zuständigen Behörden und Verbänden mitgeteilt werden. Größere Sanierungen, wie zum Beispiel der Ausbau des Lohmühlenwegs, würden ins mittelfristige Investitionsprogramm der Gemeinde aufgenommen. „Wenn wir nichts machen, kommt irgendwann der große Knackpunkt“, sagt der SPD-Politiker Jürgen Klein. Deshalb werde der Ausschuss jetzt so gut wie möglich und zielorientiert die Mängel abarbeiten.
Die Aktivitäten des Bau- und Umweltausschusses gehen auf das bereits 2003 beschlossene Verkehrskonzept zurück. Ziele waren damals die Minimierung von Verkehrsunfällen, eine Tempo-Reduzierung sowie die Schaffung von attraktivem Parkraum im Zentrum. „Hiermit war die Gemeinde insgesamt recht erfolgreich“, sagt Ritter. 2017 wurde die Fortschreibung des Verkehrskonzeptes beschlossen. Darauf aufbauend hat der CDU-Politiker dann nach der Kommunalwahl die Umsetzung des Verkehrskonzeptes zu einem Arbeitsschwerpunkt in seinem Ausschuss gemacht. Zunächst wurde beschlossen, den aktuellen Zustand des Hohenlockstedter Verkehrsraums noch einmal genau zu begutachten. Die Ausschussangehörigen der CDU betrachteten das nordöstliche Gemeindegebiet, die SPD den Süden, die IHB den Westen und die BfH den Nordosten und die Ortsmitte. Für die Dorfschaften Ridders, Hohenfiert, Springhoe, Bücken und Hungriger Wolf wurden die Sprecher der Ortsbeiräte um Hilfe gebeten.
Die meisten Schäden entdeckten die Politiker an Geh- und Radwegen, 39 Stellen im Gemeindegebiet wurden insgesamt bemängelt. 29 Mal gab es Hinweise zu Schäden an Straßen, neben dem Lohmühlenweg fielen hier besonders die Kolberger/Küstriner Straße sowie die Vogelsiedlung auf.
Zu wünschen übrig lässt die Pflege der Rinnsteine und Gehwege bei einigen Hausbesitzern, 31 Hinweise gab es dazu. Frank Ritter will diese Stellen nochmal kontrollieren. Falls sich am ungenügenden Pflegezustand nichts geändert hat, sollen die Hausbesitzer per Schreiben aufgefordert werden, die Mängel zu beheben.
Weiter arbeiten will der Ausschuss auch an den Tempo-Limits im Ort. Für zahlreiche Straßenabschnitte ist nach Angaben von Frank Ritter deshalb eine Geschwindigkeitsreduzierung bei der Verkehrsaufsicht der Kreises beantragt worden: Einbeziehung der Mittelstraße in die Tempo-30-Zone Wilhelm-/Post-/Gartenstraße, 30 km/h in der kompletten Finnischen Allee, 30 km/h im Schäferweg zwischen Bahnhofstraße und Lohmühlenweg, 30 km/h in der Breiten Straße zwischen Wilhelmstraße und Mittelstraße, 30 km/h in der Deutsch-Ordens-Straße zwischen Tennisplatz und Schneidemühler Straße, im Ortsteil Bücken auf der Kreisstraße 46 Reduzierung auf 80 km/h sowie Begrenzung auf 70 km/h zwischen Springhoe und Mühlenbarbek.
Joachim Möller/Norddeutsche Rundschau
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