Umsetzung des Hohenlockstedter Verkehrskonzeptes geht weiter

28.07.2021

Der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Hohenlockstedt hatte in seiner Sitzung am 09.07.2014 beschlossen, einen Arbeitskreis ins Leben zu rufen, der das im Jahre 2003 erstellte Verkehrskonzept aktualisieren sollte. Mitglieder dieses Arbeitskreises, dessen Leitung dem CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Frank Ritter oblag, waren weiterhin Friedrich Kortüm (SPD), Dieter Thara (BfH) und Thomas Thiessen (IHB).
Der Arbeitskreis hatte zunächst eine Bestandsaufnahme unter den Fragestellungen
-  Wie hat sich die Unfallsituation in Hohenlockstedt verändert?
-  Wo erkennt die örtliche Polizei besondere Gefahrenpunkte?
-  Welche überörtlichen Rahmenbedingungen gibt es heute?
-  Welche der 2003 empfohlenen Maßnahmen sind umgesetzt?
-  Welche Ideen haben die Parteien und die Wählergemeinschaften?
vorgenommen und im weiteren Verlauf seiner Arbeit die Schulen, Vereine und Verbände beteiligt. Auch Bürgerinnen und Bürger konnten Anregungen vorbringen. Die eingegangenen Stellungnahmen wurden sodann ausgewertet und in den Entwurf eingearbeitet. Daraus folgend hatte der Arbeitskreis die Gesamtsituation betrachtet und Empfehlungen für kurzfristige (2017 bis Ende 2018), mittelfristige (2019 bis Ende 2022) und langfristige Maßnahmen (über 2022 hinaus) ausgesprochen. Im Anschluss daran wurde der Entwurf des neuen Verkehrskonzeptes im Bau- und Umweltausschuss beraten und in der Sitzung der Gemeindevertretung am 18.05.2017 beschlossen.

In den Jahren 2018 bis 2020 wurden leider nur wenige Maßnahmen realisiert, weil deren Umsetzung der Genehmigung der Verkehrsaufsicht bedurfte, diese jedoch einen verhältnismäßig langen Zeitraum für deren Erteilung benötigte. So wurden u. a. bei mehreren Ortseinfahrten Holztore als optische Verengung der Straße installiert und die Beschilderung des Hohenlockstedter Verkehrsraums wurde verbessert. Ihren bisherigen Höhepunkt fand die Umsetzung des Verkehrskonzeptes nunmehr am 22.06.2021 im Rahmen einer Verkehrsschau, an der Vertreter der Polizeidirektion Itzehoe, des Ordnungsamtes des Amtes Kellinghusen, der Verkehrsaufsicht des Kreises Steinburg und der Gemeinde Hohenlockstedt teilnahmen.

Über diese Verkehrsschau berichtete die Norddeutsche Rundschau in ihrer Ausgabe vom 26.07.2021 wie folgt:

Hohenlockstedt wird zur Tempo-30-Zone - Einführung fast flächendeckend in der Gemeinde/Mehr Sicherheit - weniger Schilder

In zahlreichen Hohenlockstedter Wohngebieten gilt bereits Tempo 30 – jetzt werden diese Bereiche noch einmal ausgeweitet. Mit Ausnahme einiger Durchgangsstraßen gilt dann fast flächendeckend die reduzierte Geschwindigkeit im Ort. Entsprechende Wünsche der Gemeinde, eingearbeitet im Verkehrskonzept, hat die Verkehrsaufsicht des Kreises genehmigt. Kurzfristig soll die Beschilderung erfolgen.
Die lange Wunschliste der Gemeinde wurde bei einer Verkehrsschau mit der Kreisbehörde sowie mit Polizei und Amt vor Ort besprochen – und größtenteils genehmigt. „90 Prozent der Forderungen wurden erfüllt“, freut sich der stellvertretende Bürgermeister Dieter Thara (BfH). „Für die Sicherheit der Hohenlockstedter Bürger haben wir eine Menge herausgeholt“, ergänzt der Bauausschussvorsitzende Frank Ritter (CDU), dessen Gremium das Verkehrskonzept überarbeitet und die Forderungen aufgestellt hatte. Besonders für die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger und Radfahrer, sei viel getan worden.
Durch die Erweiterung der 30er-Zonen um einzelne Straßen und Straßenabschnitte könnten zahlreiche Straßenschilder abgebaut werden, da dort automatisch rechts vor links vorherrsche, erklärt Ritter.

Bei einigen wenigen Forderungen konnte sich die Gemeinde nicht durchsetzen. In der Deutsch-Ordens-Straße zwischen Leipziger Straße und Schneidemühler Straße wird es kein Tempo 30 geben, stattdessen genehmigte die Verkehrsaufsicht die Gefahrenschilder „Achtung Schulweg“. Nicht gefolgt ist die Behörde auch dem Wunsch, die Höchstgeschwindigkeit auf der Gemeindestraße in Springhoe, die zu Knutzens Fischteichen und weiter nach Mühlenbarbek führt, auf 70 km/h zu senken. Weil dort ein Fuß- und Radweg fehlt, wollte die Gemeinde die Reduzierung erreichen. „Da es sich bei der Strecke nicht um einen Unfallschwerpunkt handelt, sich die Straße außerhalb einer geschlossenen Ortschaft befindet und baulich intakt ist, konnte der Kreis den Argumenten der Gemeinde nicht folgen“, so Ritter. Es bleibt bei der Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Auch an der Kreisstraße 46 zwischen dem Ortsausgang Hohenlockstedt und der B 77 darf weiter 100 gefahren werden, die geforderte Senkung auf 80 km/h wurde abgelehnt. „Wir werden bei den abgelehnten Wünschen aber dran bleiben“, betont Dieter Thara.

Im Übrigen fiel bei der Verkehrsschau laut Ritter auf, dass zahlreiche Verkehrszeichen durch Baum- und Heckenbewuchs kaum oder gar nicht mehr zu erkennen sind. Einige Anlieger sind bereits informiert worden. Ritter: „Die Gemeinde Hohenlockstedt appelliert noch einmal an die hinlänglich bekannten Pflichten der Grundstückseigentümer.“

Joachim Möller/Norddeutsche Rundschau

Hinweis des Verfassers: Über die konkreten Maßnahmen werden wir in Kürze auf dieser Homepage berichten.